Im August 2023 ertönte aus der Aare bei Bern plötzlich ein Hilfeschrei. Zu dem Zeitpunkt sass David Kohli unweit des Flusses auf seinem Sofa. Er erblickte aus dem Fenster einen Mann, der sich unmissverständlich in Not befand. Kurzentschlossen rannte Kohli aus dem Haus. «Ich habe zuerst versucht, den Mann mit Anweisungen in Ufernähe zu bringen, doch er konnte sich nicht bewegen», erinnerte sich Kohli, «also bin ich ins Wasser gesprungen.» Er habe sich schon Gedanken gemacht, ob dies nicht auch für ihn gefährlich sei, doch da war er schon in Reichweite des Mannes. «Ich habe ihm explizit gesagt, dass er sich an seinem Drybag festhalten soll und daran habe ich ihn an Land gezogen», resümierte der Retter. An Land habe sodann die inzwischen alarmierte Polizei gewartet und sich um den Mann gekümmert.
Rettungsaktion mit Vorbildcharakter
Diese Aktion ist auch dem Christophorus-Rat der SLRG aufgefallen. Denn wahrscheinlich rettete David Kohli mit seinem beherzten Eingreifen den Mann vor dem Ertrinkungstod. Er zeigte Zivilcourage und bemühte sich während der Rettung auch um seine eigene Sicherheit. «Erst an Land habe ich dann gemerkt, wie fest ich ausser Atem war», gestand Kohli, «während der Aktion habe ich mich nur auf den Mann konzentriert.» Für diese selbstlose Tat wurde David Kohli Ende November ausgezeichnet. Am Ort des Geschehens an der Aare überreichte Stephan Böhlen, Mitglied des Christophorus-Rates, dem Lebensretter die Christophorus-Ehrenurkunde und -medaille.
