29. April 2021

Die SLRG freut sich über verstärkte globale Wahrnehmung des Ertrinkungsproblems

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat gestern 28. April 2021 eine historische Resolution zur Verhinderung des Ertrinkens verabschiedet und damit das Problem zum ersten Mal in ihrer 75-jährigen Geschichte offizialisiert. Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG befürwortet diesen Schritt und freut sich, dass der Ertrinkungsprävention künftig mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden soll – auch in der Schweiz.

Ertrinken kostete im letzten Jahrzehnt weltweit annähernd 2,5 Millionen Menschen das Leben. «Die grosse Mehrheit dieser Todesfälle hätte verhindert werden können und müssen», ist man sich im internationalen Umfeld und auch bei der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG einig.

Neue UN-Resolution auf Initiative von Irland und Bangladesch

Die neue Resolution, die auf eine Initiative von Bangladesch und Irland zurückgeht und von 79 Mitgliedsstaaten mitgetragen wird, erkennt an, dass Ertrinken jede Nation der Welt betrifft – allerdings sind die Auswirkungen unverhältnismässig gross. 90 Prozent der Todesfälle durch Ertrinken ereignen sich in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, wobei Asien die grösste Last trägt.

WHO-Statistik ist unmissverständlich: Handlungsbedarf bei Ertrinken ist zwingend

Zahlen der WHO halten fest, dass Ertrinken eine der Hauptursachen für die weltweite Sterblichkeit ist und jährlich mehr Todesopfer als Müttersterblichkeit oder Unterernährung verursacht. Heisst konkret: Ertrinken verursacht 235’000 Todesfälle pro Jahr. Die Resolution hält weiter fest, dass Ertrinken eine vermeidbare Todesursache ist. Es ist zwingend notwendig gegen das Ertrinken vorzugehen, da global insbesondere viele Kinder und Jugendliche betroffen sind. Viele Länder berichten, dass Ertrinken eine der Hauptursachen für Kindersterblichkeit ist, insbesondere bei Kindern unter 5 Jahren.

SLRG freut sich: Welttag der Ertrinkungsprävention schärft Wahrnehmung

Dazu wurde ein neuer UN-Tag zur Verhinderung des Ertrinkens (Welttag der Ertrinkungsprävention) eingeführt, der inskünftig jährlich am 25. Juli begangen wird und die Anstrengungen um die Prävention aktuell halten soll. «Dieser Gedenktag und die Resolution sind ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für das Ertrinken und die Wichtigkeit der Prävention weiter anzuheben», sagt Reto Abächerli, Geschäftsführer der SLRG. Seiner Meinung nach stützt dies auch die Bemühungen der SLRG in der Präventionsarbeit. Ganz wichtig sind in der Schweiz die freiwilligen Rettungsschwimmer, die Jahr für Jahr ihren Beitrag leisten, um Ertrinken zu verhindern. «Darum ist es besonders wichtig zu betonen, dass die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer auf Unterstützung und Spenden angewiesen sind, um ihre wertvolle Arbeit weiterhin für die Menschen in der Schweiz tätigen zu können», betont auch Rudolf Schwabe, Zentralpräsident der SLRG.

Wichtig für das Ertrinkungsgeschehen in der Schweiz: Wasser-Sicherheits-Forum WSF

Weiter will die SLRG zusammen mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) das 2017 ins Leben gerufene nationale Wasser-Sicherheits-Forum WSF in der Schweiz weiter vorantreiben. Ebendieses Forum hat zum Ziel, die Kräfte in der Schweiz zu bündeln und Ressourcen dort einzusetzen, wo sie im Kampf gegen das Ertrinken gebraucht werden – wie dies die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2014 in Form sogenannter «National Watersafety Plans» vorgeschlagen hat. Die Schweiz ist dank SLRG und BFU eines der ersten Länder weltweit, das sich dieser Aufgabe angenommen hat. Und die Arbeit trägt Früchte: Partner aus Kantonen, Institutionen und der Schweizer Wirtschaft engagieren sich gemeinsam für eine nationale Ertrinkungsprävention. «Doch die Entwicklung steht erst am Anfang und muss sicherlich weiter vorangetrieben werden», fügt ein zuversichtlich gestimmter Reto Abächerli hinzu.

Zahlen und Fakten zum Ertrinken in der Schweiz sowie zu aktuellen Präventionsmassnahmen sind im jährlichen Paper des Wasser Sicherheits-Forums zusammengefasst.